Lhasa

Stadt mit dünner Luft, Pilger am Jokhang-Tempel und der Potala-Palast

Potala
Potala

Pilger in staubigen, ausgebeulten Kleidern laufen im Uhrzeigersinn um den Tempel Jokhang und schwingen ihre Gebetsmühlen. Manche Frauen tragen kiloweise Türkis und andere Steine in den zu unzähligen Zöpfen geflochtenen Haaren, einige Männer haben roten Stoff im langen, um den Kopf gewundenen Zopf. Auch die Hutmoden sind faszinierend. Vor dem Tor werfen sie sich dann unzählige Male auf den Boden, mit einer Horde fotografierender Touristen rundum. Schließlich windet sich die Schlange im Inneren durch die einzelnen Kapellen, es wird Yakbutter (oder billiges „Prayer Oil“, im praktischen Plastikbeutel erhältlich) in die Lampen gefüllt, Geldscheine werden den Göttern zugesteckt. Die Religiosität ist fast erschreckend – und reflektiert sicherlich die harten Lebensbedingungen.

Jokhang, Lhasa
Jokhang, Lhasa

Die Potala war Zentrum religiöser und politischer Macht, die in Unmengen angehäuften Kunstschätze aus Gold und Edelsteinen erinnern zumindest mich daran, dass entgegen den romantischen Vorstellungen vieler Touristen das tibetanische Feudalregime auch nicht gerade das menschlichste war.

Drepung
Kloster Drepung

In der Umgebung gibt es noch eine Vielzahl großer Klöster (siehe auch Ganden und Samye), früher von einigen zigtausenden Mönchen bewohnt und somit eigentlich Städte: Drepung war z.B. mit über 10000 Mönchen das größte der Welt. Heute stehen viele der Gebäude leer und die Touristen sind z.T. fast so zahlreich wie die Bewohner.

Ansonsten ist Lhasa eine chinesische Stadt, mit den Hochhäusern und Shoppingmalls wie in jeder anderen. Ein Plakat zeigt die chinesische Zukunftsvision: Autobahnen, Schnellzüge und die Potala in einem Wald von Spiegelglasfassaden.


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