Ich beginne, diese Motorradtaxen zu genießen: der Fahrer hat meinen großen Rucksack auf dem Schoss, ich den Daypack auf dem Rücken und so cruisen wir durch den dichten Stadtverkehr zum Guesthouse. Dieses ist ganz aus Holz auf Stelzen gebaut, am Ufer eines kleinen Sees.
Phnom Penh liegt hübsch am Zusammenfluss des Tonle Sap Rivers und des Mekong. Für alle Fans geographischer Besonderheiten ist der Tonle Sap River ein Begriff: in der Regenzeit führt der Mekong so viel Wasser, dass der Tonle Sap seine Richtung umkehrt und „flussaufwärts“ den Tonle Sap See um ein vielfaches anschwellen lässt…
Ansonsten hat diese Stadt nicht sonderlich viel zu bieten. Ein paar exzellente Skulpturen aus Angkor stehen im Nationalmuseum, ein Tempel, das ehemalige Gefängnis S-21 hält Erinnerungen an dunkle Zeiten wach, bunte Märkte… Manche Reisende schwören auf die vielen Bars, aber ich bin kein großer Fan von seichtem Dancefloor. Stattdessen mache ich einen kleinen Abstecher nach Sihanoukville, ans Meer. (Dort behauptet der Boy im Restaurant doch tatsächlich, Baguette sei Cambodian Food!)
In einer Art Anfall von paranoidem Wahn lässt mich das Gefühl nicht los, dass all die Mädchen, die mich anlächeln, dabei hoffen, dass ich sie für ein paar Dollar mit ins Bett nehme. Bitter all die alten Knacker mit ihren jungen hübschen „Freundinnen“ zu sehen. Noch bitterer jener Punkt in der Hausordnung des Guesthouses, dass minderjährige Kinder nicht mitgebracht werden dürfen!