Nach einem halben Jahr auf dem südostasiatischen Banana-Pancake-Trail ab ins Reich der Mitte: von Bali fliege ich erstmal nach Kuala Lumpur. Malaysia steckt derzeit in dichtem Smog, da die Bauern auf Sumatra ihre abgeernteten Felder abfackeln. Weiter geht es nach Macau – eigentlich wollte ich direkt nach Peking, das hätte aber sehr viel mehr gekostet (1400 statt 200 Euro). Den Rest der ersten Nacht verbringe ich im Flughafen…
Ich finde schließlich ein billiges Hotel in der Stadt und schon geht es mit den Sprachproblemen los: Es wird einfach ignoriert, dass ich kein Kantonesisch verstehe. Irgendwie klappt es dann aber doch. Das Hotel ist fast die größte Attraktion in Macau: Etwas heruntergekommen, mit winzigen Holzabteilungen, ein alter Chinese schlurft in der Unterhose durch den Flur und ich fühle mich wie um ein Jahrhundert zurückversetzt. Die Stadt selbst könnte irgendwo in Portugal sein, vom 16. Jh. bis 1999 war sie eine portugiesische Kolonie. Ähnlich wie Hongkong ist Macau jetzt ein Teil Chinas, aber mit autonomen Status: z.B. gibt es eine eigene Währung und ich brauche kein Visum. Wie die Briten in Hongkong hatten übrigens mit Qingdao auch die Deutschen ihr Stückchen Land mit dubiosen Methoden abbekommen.
Schließlich in China nutze ich den Aufenthalt in Guangzhou (Kanton), um ein hier ausgegrabenes 2000 Jahre altes Königsgrab zu besichtigen. Der Tote war in zusammengenähte Jadeplättchen eingenäht, da man glaubte, dass Jade den Zerfall der Leiche verhindert, was allerdings nicht funktioniert hat, selbst von den Knochen ist fast nur Staub übrig. Ansonsten gibt es viele kostbare Grabbeigaben und auch einige Musikanten, Köche und Konkubinen waren mit begraben worden, damit sie ihm auch im Jenseits dienen können.