Der Flughafen von Jerez steckt in dichtem Nebel, nur die Spitze des Towers schaut heraus. Der Pilot zieht die Maschine wieder aufwärts, nach einiger Zeit drehen wir ab und fliegen stattdessen nach Sevilla. Nur dumm, dass Marta, deren Mitbewohner und dessen Khmer-Freundin in Jerez auf mich warten! Immerhin werde ich mit einem Bus zurück nach Jerez gebracht, mit fast 3 Stunden Verspätung.
Wir fahren ans Meer, nach Conil de la Frontera. An einem ehemaligen Hippiestrand in der Umgebung werfen wir uns in die kalten Wellen des Atlantik, bevor wir durch die steilen Gassen des strahlend weißen, auf einem Hügel gelegenen Ort Vejer de la Frontera laufen.
Wieder in Sevilla erkunde ich die vielen Gassen mit Orangen in den Bäumen. An die Zeit der Mauren erinnern die Festung Alcatraz und die Giralda, das ehemalige Minarett. Bei einem Ausflug nach Cordoba bewundern wir die Bögen der Mezquita, in der die später von den Christen hineingestellte Kathedrale zwar hoch hinausragt, aber dennoch klein und verloren wirkt. Die Mauren eroberten um 711 einen guten Teil Spaniens und machten damit der brutalen Judenverfolgung durch die Westgoten ein Ende. Die Synagoge im Judenviertel von Cordoba ist ein Zeugnis für die folgenden toleranten Jahrhunderte, bis die Pogrome mit der Reconquista der Christen wieder einsetzten. Ab 1212 eroberten die Christen Andalusien zurück, 1492 fiel das maurische Granada.
Statt wie geplant in Granada verbringen wir die letzte Zeit bei Wein und Schach an einem Strand nahe Portugal und danach beißt sich die Geschichte in den Schwanz: wegen dem dichten Nebel am Flughafen Jerez wird mein Rückflug gecancelt, somit verliere ich 7 Stunden an öder Fahrtzeit und gewinne 2 Tage Spanien.