„Pass auf, dass du nicht als Hippie wiederkommst!“ – So groß ist die Gefahr glaub ich nicht, aber immerhin habe ich mal mit Begeisterung bolo’ bolo gelesen. Mit Caro in Torri: Ecovillage, Kommune, irgendwo zwischen Genua und Nizza. Ein wehrhaftes mittelalterliches Dorf, das langsam wieder aufgebaut wird. Ein Labyrinth aus engen Gassen, Durchgängen, verwinkelten Treppen… Im Speisesaal sitzen die BewohnerInnen und Gäste vielleicht gerade beim Essen, den Staub der Baustelle noch im Haar. Pasta, Salat (selbst produziertes Olivenöl), Risotto, Wein… Sie diskutieren mal wieder über die Wahl, Berlusconi ist endlich vom Sockel gefallen. Auf einem Sims neben dem Ofen stehen acht Bände Marx ironisierend neben einem Bild der Madonna…
Caro und ich sind halb arbeitende, halb zahlende Gäste. Zeitweise frage ich mich ja schon, warum ich hier beim Mauern, Streichen, Fegen helfe, anstatt beispielsweise zu Hause eine dringend benötigte Klingel zu bauen… Aber warum nicht mal das Leben einer derartigen Kommune anschauen, die alten Gemäuer und Spaziergänge durch das Tal entschädigen durchaus, die Menschen sind sehr sympathisch und offen und es ist wärmer als zu Hause.