In der Steppe am Rand einer Schlucht, die heute die Grenze zwischen Türkei und Armenien bildet, liegen die Ruinen von Ani, im 10. Jh. die legendäre Hauptstadt Armeniens und als die Stadt der 1001 Kirchen gepriesen. Mitte des 11. Jh. stürmten die Seldschuken das anatolische Plateau, bei Ani kamen sie natürlich als Erstes vorbei. Später machten die Mongolen und ein Erdbeben der Stadt den Garaus. Heute stehen hier die Ruinen einiger Kirchen und der mächtigen Stadtmauern einsam auf der trockenen, weiten Ebene. Ein leichter Wind wiegt das Gras. Unten, unterhalb der schwarzen Basaltfelsen, ein schmaler Grünstreifen und der Fluss. Wundervoll.
Ani ist auch ein gutes Beispiel dafür, wie ignorant die Türkei mit dem Genozid an den Armeniern umgeht. Sowohl auf der Infotafel am Eingang als auch in den Touribroschüren schaffen sie es, das Wort „Armenien“ nicht zu erwähnen!
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Nahöstlicher Diwan
Unterwegs zwischen Teheran und Tel Aviv
ISBN 978-3-89514-925-2