Besteigung des Illimani

Bergsteigen in Bolivien: Aufstieg zum Illimani (6438 m) in der Cordillera Real

Illimani

Ein riesiger Berg aus Granit und Eis ragt über La Paz auf. Das besondere des Illimani ist, dass er als mächtiger Klotz einsam, abseits der restlichen Cordillera Real (Königskordillere) steht, auch abseits des Altiplanos, von dem er durch tief eingeschnittene Täler getrennt ist (vgl. Bewegte Bergwelt). Das macht auch die Anfahrt auf staubigen Pisten so langwierig, langsam kurven wir von einem Tal in das nächste, bis endlich die Rucksäcke von mir und meinem Bergführer auf ein Muli geschnürt werden und wir zum Base Camp aufsteigen.

Base Camp am Illimani
Base Camp am Illimani

Am nächsten Tag wandern wir mit der Hilfe eines Porters zum Campo Alto. Dieses liegt in beeindruckender Lage auf einem felsigen Rücken, mit spektakulären Gletschern auf beiden Seiten und den verschiedenen Gipfeln darüber.

Am campo alto des Illimani
Am Campo Alto des Illimani

Nachts steigen wir über den Gletscher auf, die Gruppe, die eine Stunde Vorsprung hatte, ist schnell überholt. Ich habe Glück, der Berg ist dieses Jahr in einem guten Zustand und ungewöhnlich leicht. Es gibt so gut wie kein Blankeis und bei der einzigen größeren Spalte gibt es einen Tritt an der richtigen Stelle. Dann geht es einen langen Steilhang hinauf und wenig später wandern wir bei Sonnenaufgang über den fast flachen Gipfelgrat, bis zum 6438 m hohen Gipfel. Obwohl es kaum Wind hat, ist es eiskalt, ständig bewege ich die Finger, die halb eingefroren sind.

Mein Bergführer auf dem Gipfel des Illimani
Mein Bergführer auf dem Gipfel des Illimani
Abstieg vom Illimani Eine Bergsteigergruppe kommt uns entgegen
Abstieg vom Illimani, eine Bergsteigergruppe kommt uns entgegen

Beim Abstieg kommt uns am Steilhang die Gruppe entgegen. Am Campo Alto gibt es eine Suppe und mein Führer stellt fest, dass er noch nie so schnell auf den Gipfel auf und wieder abgestiegen ist. Wir rufen in La Paz an, ob wir nicht schon heute abgeholt werden können, aber das klappt leider nicht. Daher campen wir noch eine Nacht neben der Plaza des Dorfes, von dem wir losgelaufen sind.


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