Wunderschöne abgelegene Buchten, Vulkangesteine, leere Strände — naja, das Wetter war auch nicht gerade das beste. Aber wie so oft gefallen mir die wolkigen Fotos dann sogar besser als die mit blauem Himmel, die ich am letzten Tag geschossen habe.
Cabo de Gata ist ein Naturschutzgebiet nahe Almeria. Der Name kommt übrigens nicht vom spanischen Wort für Katze, sondern von Achat, den es hier gibt. Die Vulkane waren in mehreren Phasen im Tertiär aktiv, in einem Becken innerhalb der Betischen Gebirge (das im gleichen Zeitraum entstandene Gebirge zieht sich wie ein Hufeisen durch Andalusien und Nordmarokko, dazu gehören u.a. die Sierra Nevada und das Rifgebirge). Es handelt sich überwiegend um typische Subduktionszonenvulkanite (Andesit, Dazit, Rhyolit). Die explosiven Vulkane befanden sich im flachen Meer, zum Teil als Inseln, aber weitgehend unter Wasser. Es gibt mehrere Calderen, Lavadome, Tuffe (überwiegend Ignimbrite), Agglomerate (aus Lavabomben und Asche) und Hyaloklastite (Brekzien, typisch für Eruptionen im flachen Wasser, es kommt zu einer starken Alteration durch das Meerwasser, wodurch neue Minerale, insbesondere Zeolithe entstehen). Zum Teil sind anschließend auf den Vulkanen noch Korallenriffe gewachsen.
Der Leuchtturm am eigentlichen Cabo de Gata steht beispielsweise auf einem Lavadom, also Lava, die zähflüssig aus dem Schlot gepresst wurde. Der benachbarte Lavadom bildet die Felsen im Meer, außerdem sind an der Küste spektakuläre Säulen zu sehen. Die Säulen entstehen durch die Volumenabnahme beim Abkühlen, was vor allem bei Basalt häufig beobachtet werden kann, hier handelt es sich aber um Andesit.
Zwei schöne große Lavadome sind die beiden Gipfel Los Frailes, die am besten vom Mirador La Ilseta zu sehen sind. Sie befinden sich im Zentrum einer großen Caldera.
Am Rand einer weiteren Caldera ist durch die Hydrothermalsysteme der Vulkane eine bedeutende Goldlagerstätte entstanden. Rodalquilar ist eine hochsulfidierte epithermale Lagerstätte, was das bedeutet, ist am Besten in meinem Buch Die Welt der Rohstoffe nachzulesen. Industriell wurde hier nur ein Jahrzehnt lang in den 1950ern abgebaut, die Aufbereitung erfolgte mithilfe von Zyanid.
Wer hier Geologie ansehen will, sollte einen Blick in The Almeria-Nijar Basin: Geological Features (PDF) werfen. Außerdem fand ich Soriano et al. 2012 interessant.