Das Durmitor-Gebirge in Montenegro zählt zu den landschaftlich schönsten Regionen des Balkans (s.a. Bewegte Bergwelt). Steile felsige Berge ragen schroff über einem Hochplateau auf, dazwischen eine Reihe ruhiger Bergseen, und am Nordrand des Gebirges schneidet sich die Tara-Schlucht, die tiefste Schlucht Europas, mehr als einen Kilometer tief in das Plateau ein.
Als Ausgangspunkt für Touren dient das Städtchen Žabljak, von dem es nicht weit zum Bergsee Crno Jezero (Schwarzer See) ist, dessen Umrundung zum Pflichtprogramm für Touristen gehört. Leider lag noch zuviel Schnee, um den höchtsten Gipfel Bobotov Kuk zu besteigen…
Für eine großartige Tageswanderung fahren wir auf den Sedlo-Pass, von wo wir der Route Richtung Bobotov Kuk folgen. Nach kurzem Aufstieg geht es durch ein von hohen Felsbergen flankiertes Tal. Nach einiger Zeit ist nicht nur der höchste Gipfel zu sehen, sondern geradeaus auch der Stit, ein kleiner Berg, dessen Schichten in beeindruckende Falten gelegt sind.
Wir versuchen den Samar-Pass daneben zu überqueren, scheitern aber am vielen Schnee auf der steilen Rückseite. Stattdessen wandern wir das Tal abwärts, biegen nach rechts ab und besteigen auf der anderen Seite des Stit den Aussichtsberg Prutaš, zu dem es leicht über Geröllfelder und steile Wiesen geht. Der Blick von hier oben (und vor allem von der nordöstlichen Schulter) ist großartig, tief unten der See Skrcko Jezero, darüber eine gewaltige Felswand mit Gipfeln wie Planinica und Bobotov Kuk, weiter rechts der Stit mit seinen Falten. Im Abendlicht steigen wir zur Passstraße hinab und ich jogge hinauf, um das Auto zu holen.
An einem weiteren Tag erkunden wir die Bergseen unterhalb des Sedlo-Passes.
Für einen Blick in die Tara-Schlucht besuchen wir den Aussichtspunkt Curevac. Von Žabljak nimmt man die Straße Richtung Trepca (Abzweig direkt im Ortszentrum, nicht beschildert). Nach ca. 4 km, kurz bevor die Straße in die Schlucht führt, erreicht man einen Wanderparkplatz, von dem man noch etwa 15 Minuten zu Fuß auf einem schmalen Pfad dem Rand der Schlucht folgt. Der Schlucht ist so tief, dass der Fluss von oben nur als ein schmales Bändchen zu sehen ist.