In Bosnien und Herzegowina ist die blutige Vergangenheit noch zu spüren. So fällt auf, dass die Landesflagge nur in bestimmten (bosnischen) Landesteilen zu sehen ist, während in anderen Regionen entweder die kroatische oder die serbische Flagge weht. Die Verkehrsschilder sind doppelt in kyrillischer und in lateinischer Schrift, aber je nach Region ist entweder die eine oder die andere mit Sprühfarbe unlesbar gemacht.
In Mostar wurden die berühmte Brücke und Teile der Altstadt wieder aufgebaut, aber sobald man von den Gassen voller Souvenirshops abzweigt, passiert man Ruinen ohne Dächer und voller Einschusslöcher. So wirkt die Innenstadt ziemlich künstlich.
Weniger präsent scheint der Krieg in Sarajevo, die ist voller Leben und Menschen drängen sich durch Prachtstraßen aus der Zeit der habsburgerischen Besatzung und durch enge Basaargassen. Aber hin und wieder fällt der Blick auf endlose weiße Kreuze im Hintergrund.
Entspannt sind hingegen drei Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Mostar. Bei Blagaj steht ein Derwischkloster direkt neben einem Höhlentor, aus dem ein kleiner Fluß strömt.
Pocitelj liegt direkt an der Hauptstraße nach Kroatien, das schön gelegene Dorf hat osmanische Häuser, Moscheen und Befestigungen aus dem 16. Jahrhundert.
Der Kravice-Wasserfall schließlich hat eine gewisse Ähnlichkeit mit den bekannteren Wasserfällen in Kroatien, ich fand ihn aber deutlich sehenswerter als Krka. Allerdings war an diesem Tag zufällig ein BMW-Treffen auf dem Parkplatz, eine riesige Autoschlange rollte darauf zu, Oldtimer-Caprios und fabrikneue Schlitten fuhren an einer Tribüne vorbei und ließen sich bejubeln. Ein absurdes Balkan-Klischee.
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- Dubrovnik (Kroatien)
- Modro Jezero (Blauer See) und Crveno Jezero (Roter See) bei Imotski (Kroatien)
- Krka, Trogir, Split (Kroatien)
- Uvac-Schlucht (Serbien)
- Bucht von Kotor (Montenegro)