Mayon

Der perfekt geformte Vulkan aus verschiedenen Blickwinkeln (Luzon, Philippinen)

Mayon
Mayon

Der Stratovulkan Mayon auf der Insel Luzon (Philippinen) ist einer der schönsten Vulkane der Welt — wenn nicht gar der schönste, wie manche meinen (s.a. Bewegte Bergwelt). Die Hänge des perfekten Vulkankegels werden nach oben hin immer steiler. Er befindet sich in der Provinz Albay auf der langen und schmalen Halbinsel Bicol, die wie ein Affenschwanz am restlichen Luzon hängt. An seinem Fuß liegt die Stadt Legazpi, eine gute Basis, um diverse Aussichtspunkte anzusteuern.

Mayon vom Legazpi Boulevard
Mayon vom Legazpi Boulevard

Schöne Blicke auf den Vulkan bietet der Legazpi Boulevard, der vom am Hafen gelegenen Einkaufszentrum Embarcadero an der Küste entlang nach Süden führt. Je weiter man der Straße folgt, desto besser der Blick. Meine besten Fotos sind von einem Hügel, der in einem mit Stacheldraht abgezäunten Wasserschutzgebiet liegt, die Bewohner der kleinen Hütten haben mir den Weg gezeigt.

Mayon vom Lignon Hill
Mayon vom Lignon Hill

Einen guten, aber etwas überbewerteten Blick auf den Vulkan bietet der Hügel Lignon Hill, der sich direkt hinter dem Flughafen befindet. Er ist voller kleiner Touristenattraktionen wie Ziplines und es leider unmöglich, ein gutes Foto des Vulkans zu bekommen, ohne dass ein Kabel der Ziplines im Vordergrund hängt.

Mayon und Ruine Cagsawa
Mayon und Ruine Cagsawa

Eines der Wahrzeichen der Region ist die Kirchenruine Cagsawa, von Legazpi eine kurze Fahrt mit dem Jeepney. Vom Kirchturm abgesehen gibt es nur noch Mauerreste, seit sie 1814 von einer verheerenden Eruption durch pyroklastische Ströme und Lahare zerstört wurde. Hunderte Menschen, die in die Kirche geflüchtet waren, kamen darin um. Ob sie dabei ihren Glauben verloren, ist nicht überliefert, jedenfalls ist heute der Glauben auf den Philippinen so stark wie eh und je. Fotos der Kirchenruine haben oft ein Flair der Einsamkeit, was überhaupt nicht mit der Realität übereinstimmt. Ich war sowohl früh morgens als auch spät nachmittags dort, beide Male wimmelte es vor der Kirche von Menschen mit Selfiesticks…

Mayon und Bach bei Cagsawa
Mayon und Bach bei Cagsawa

Fotografen folgen gern den Bach aufwärts (an der Kirche ist er in Betonwände gefasst, etwas oberhalb fließen zwei Bäche zusammen, man folgt dem etwas größeren nach rechts) für schöne Motive mit Bach und Vulkan.

Wasserhyazinthen nahe Cagsawa
Wasserhyazinthen nahe Cagsawa

In Daraga, einem Vorort von Legazpi, steht eine barocke Kolonialkirche auf einem Hügel, mit gutem Blick auf den Mayon von der Treppe vor dem weißen Portal. Dieses ist auf der Ostseite, man sollte also morgens vorbeikommen.

Kirche in Daraga mit Mayon
Kirche in Daraga mit Mayon

Einen wundervollen Vordergrund für den Mayon bietet der kleine künstliche See Gabawan Lake, etwa 2 km südlich von Daraga bzw. 2,5 km südwestlich vom Stadtteil Albay in Legazpi. Wer ihn besuchen will, sollte sich auf Google Maps den Weg gut einprägen oder besser ein GPS dabei haben: Er ist leicht mit einem Motorradtaxi zu erreichen, solange man dem Fahrer den Weg zeigt. Man wird kaum einen Fahrer finden, der diesen See kennt. Leider hatte ich Pech mit dem Licht, mehrmals war ich bei Sonnenaufgang dort, aber immer wieder war der Berg zunächst in Wolken versteckt.

Gabawansee mit Mayon
Gabawansee mit Mayon

Sehr gut gefallen mir die relativ unbekannten Quitinday Green Hills, eine typische tropische Karstlandschaft (Kegelkarst). Sie sehen den berühmten Chocolate Hills auf Bohol ähnlich, nur eben grüner und im Hintergrund ragt der riesige Kegel des Mayon auf. Um sie zu erreichen, nimmt man ein Jeepney nach Camalig und lässt sich von dort mit einem Motorrad in etwa 20 Minuten zum Ziel bringen.

Quitinday Green Hills mit Mayon
Quitinday Green Hills mit Mayon

Nicht weit von Legazpi, aber auf der anderen Seite der Halbinsel, liegt Donsol. Dieser Ort ist berühmt für die riesigen, völlig friedlichen Walhaie, die fast täglich von Februar bis Mai vor der Küste anzutreffen sind. Mit mehr als 10 m Länge handelt es sich um den größten Hai und um den größten Fisch überhaupt, der aber nur Plankton und kleine Fische frisst. Vom Visitor Center aus werden vormittags (insbesondere morgens) Bootstouren zum Schnorcheln organisiert. Es ist schon beeindruckend, neben einem der riesigen Kreaturen zu schwimmen. Ich habe Glück, wir sind eine relativ kleine Gruppe auf dem Boot, was zwar etwas teurer ist, aber dafür drängeln wir uns nicht. Sobald ein Walhai gesichtet wurde, bringt der Kapitän das Boot in Stellung und wir springen ins Wasser. Meist schwimmt er direkt auf uns zu, bevor wir ihm ein Stück folgen. Zurück ins Boot machen wir uns auf der Suche nach der nächsten Begegnung. Die Sicht ist leider oft beschränkt, sie schwankt zwischen 2 und 20 Metern und man sieht manchmal nur einen kleinen Ausschnitt des Tieres. Aber das liegt an dem vielen Plankton, das der Fluss ins Meer spült, und das ist ja der Grund, warum die Tiere hier sind. Und manchmal finden wir einen Hai an einer Stelle mit guter Sicht.


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