Magma und Wasser ergeben eine explosive Kombination, da Wasser durch die Hitze schlagartig verdampft (s.a. Bewegte Bergwelt: Gebirge und wie sie entstehen). Bei Vulkaneruptionen auf kleinen Inseln kann eventuell so viel Wasser den Krater erreichen, dass in hoher Frequenz eine Explosion auf die nächste folgt. Vulkanologen sprechen von phreatomagmatischen Eruptionen. Das Magma selbst wird dabei zu Staubgröße zerstäubt und steigt als Aschewolke auf. Es entstehen aber auch pyroklastische Ströme, Mischungen aus Asche und heißen Gasen, die bei phreatomagmatischen Eruptionen viel Wasserdampf und relativ wenig Asche enthalten und wie Druckwellen dicht aufeinander folgen. Diese sogenannten Surges bilden sehr typische Ablagerungen aus dünnen, meist flach übereinanderliegenden Tuffschichten, die aber hin und wieder durch spätere Surges erodiert wurden. Das Ergebnis sieht ähnlich aus wie die Schrägschichtung (cross bedding) in Sandsteinen. Der Krater selbst wird durch die Explosionen erweitert und hat daher meist einen großen Durchmesser.
Unser Wissen über diese Art von Eruptionen verdanken wir vor allem den Vulkanologen, die in den 1960er und 1970er Jahren derartige Eruptionen am Vulkan Taal auf der Insel Luzon (Philippinen) beobachteten. Taal ist eine kleine Vulkaninsel, die aus einer Vielzahl aus Vulkankratern besteht und die inmitten des Taalsees liegt. Dieser ist mehr oder weniger oval, 18×25 km groß und füllt eine durch frühere Vulkaneruptionen entstandene große Caldera. Im See sind auch viele Fischfarmen zu sehen.
Die Stadt Tagaytay liegt nur etwa 20 km südlich des Stadtrands der Metropole Manila direkt am Calderarand. Leider gibt es hier nicht viele öffentliche Orte, an denen man den Blick hinunter auf den See und die Vulkaninsel genießen könnte, der Kraterrand ist von Privathäusern und Restaurants gesäumt. Eine auch bei Sonnenaufgang zugängliche Restaurantterrasse gibt es gegenüber der Hochhäuser 1,5 km westlich der zentralen Kreuzung (Olivarez Plaza).
Von Tagaytay geht es mit einer Rikscha zum See hinunter, wo eine vergleichsweise teure Bangka — ein Auslegerboot — angeheuert werden kann. Auf der Insel zahlt man zunächst Eintritt, wimmelt die wartenden Führer und Pferdebesitzer ab und nimmt einen breiten, staubigen Weg zum Hauptkrater. Dieser ist wiederum durch einen grünen Kratersee mit etwa 2 km Durchmesser gefüllt. In diesem See gibt es eine kleine felsige Insel, die als geographische Kuriosität bekannt ist: Eine Insel in einem See auf einer Insel in einem See auf einer Insel im Meer. Um ein wenig am Kraterrand entlang zu einer Stelle mit Fumarolen zu laufen, bezahle ich erneut Eintritt. Und zurück zum Boot will jemand für den Bambussteg, über den wir auf unser Boot steigen, Wegzoll kassieren…
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