Die Wüstenstadt Yazd ist ein Gewirr aus engen Gassen zwischen Häusern aus lehmverputzten Lehmziegeln, braun in braun. Die Gassen wirken zum Teil unbewohnt und es ist ihnen nicht anzusehen, was für schmucke Innenhöfe hinter den Mauern versteckt sind. Die Menschen hier haben sich einiges ausgedacht, um das Leben in dieser heißen und trockenen Region erträglich zu machen. Am auffälligsten sind die Windtürme, die jede winzige Brise auffangen und in die Häuser umleiten, um dort für Kühlung zu sorgen. Die Höfe haben oft Wasserbecken und es gibt immer einen hübschen unterirdischen Raum, in dem es angenehm kühl ist. Das Wasser wird in Stollen von Quellen in den Bergen der Umgebung in die Stadt geleitet und in tiefen, ebenfalls windgekühlten Reservoirs gesammelt, die wegen ihrer Kuppeln auffallen.
Die große Moschee in Yazd ist sicherlich eine der schönsten des Iran. Zwei hohe Minarette stehen nahe beieinander und bilden das Eingangstor in den Hof, im rechten Winkel dazu liegt die Kuppel hinter einem Iwan, wie die großen Portale genannt werden. Der Hof ist braun wie der Rest der Stadt, die Minarette und der Iwan hingegen sind mit Mosaiken aus blauen Kacheln verziert.
Ganz ähnlich wie das Tor der Moschee sieht das Amir Chakhmagh aus, nur dass dahinter keine Moschee liegt. Es wurde nur als Kulisse für eine religiöse Feier gebaut.
Wir machen einen Ausflug in die Umgebung von Yazd, zu halb verfallenen Dörfern (wieder aus Lehmziegeln) und zu einem Schrein der Zoroastristen. Die Wüstenlandschaft mit hohen Bergen ist verdammt beeindruckend und wir beneiden all die Overlander, die mit ihrem eigenen Auto unterwegs sind und sich für so etwas Zeit nehmen können.
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Nahöstlicher Diwan
Unterwegs zwischen Teheran und Tel Aviv
ISBN 978-3-89514-925-2