Die lange Fahrt vom Norden nach Syrien unterbreche ich, um zwei sehenswerte Museen zu besuchen.
Das Museum für Anatolische Zivilisationen in Ankara zeigt hervorragende Artefakte von der Steinzeit bis zu den Hethitern und Phrygiern. Die Funde von Çatalhöyük sind faszinierend. Eine neolithische Stadt (Straßen waren wohl noch nicht erfunden, man musste von Dach zu Dach um in ein Haus zu kommen), aus der nicht nur eine tönerne dicke Muttergottheit stammt, sondern auch Wandgemälde. Nicht nur Jagdszenen und Leoparden, eines zeigt stilisiert die Stadt und im Hintergrund den Vulkan Hasan Dagi mit strombolianischer Eruption. Das ist bestimmt die älteste künstlerische Darstellung eines Vulkanausbruchs! Wunderschön sind auch die bronzenen Büffel und Hirsche, mit Elektrum verziert (aus Alacahöyük, frühe Bronzezeit). Monumental die riesigen, mit Reliefs versehenen Steinblöcke der Hethiter… Und nach den Phrygiern, um die 700 v. Chr., hören die anatolischen Zivilisationen schon wieder auf… Zumindest in diesem Museum.
Das Museum von Antakya hat eine riesige Sammlung wunderschöner römischer Mosaiken. Davon abgesehen ist die Stadt aber grauenhaft, Betonblocks und der Fluss stinkt wie eine Kloake.
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Nahöstlicher Diwan
Unterwegs zwischen Teheran und Tel Aviv
ISBN 978-3-89514-925-2