Das schottische Bergmassiv der Cairngorms erinnerte einen Samen so sehr an seine Heimat, dass er in den 1940ern Rentiere aus Lappland hier auswilderte, denen wir tatsächlich begegneten. Hier befinden sich ein paar der höchsten Berge von Großbritannien, wobei es sich überwiegend um runde Kuppen und relativ flache Hochplateaus handelt, mit rauem Klima und kargem Bewuchs. An manchen Bergen gibt es auch kleine Kare mit entsprechenden Felsen.
Wir wandern von der Talstation der Bergbahn (der gesamte Hang von hier hinauf zum höchsten Gipfel ist ein sehr hässliches Skigebiet) hangparallel nach Südwesten zu einem Plateau (hier treffen wir die Rentiere), das oberhalb von einem Kar mit Felswänden abgeschlossen wird. Unser Ziel ist Cairn Lochan, der südlichste Gipfel dieses Bergrückens (der nur auf dieser Seite steil ist). Wir steigen rechts davon auf einem schon von weitem sichtbaren Pfad über einen breiten Bergrücken auf. Auf einem höheren Plateau angekommen biegen wir links ab und nehmen einen steilen Pfad hinauf zum Gipfel. Der Blick auf die stark geklüfteten Granitwände, über das Kar und hinab zum See Loch Morlich und diverse kleinere Berge ist wunderschön, wobei ein eiskalter Wind weht. Nach weniger als 4 Stunden sind wir wieder am Parkplatz.
Am nächsten Tag machen wir eine weitere ähnlich lange Wanderung, die direkt hinter dem Glenmore Visitor Center (auf der anderen Straßenseite der Campingplatz am Loch Morlich) beginnt. Wir steigen erst durch Wald und dann durch eine schöne rot blühende Heidelandschaft in einem Bogen hinauf zum Meall a‘ Bhuachaille (ein kleiner Berg, dessen Form und rote Farbe uns schon am Vortag aufgefallen ist), von dem man einen guten Blick auf die Cairngorms hat. Auf der anderen Seite steigen wir zur kleinen Hütte Ryvoan Bothy ab, die in einer flachen Moor- und Heidelandschaft liegt. Wir biegen rechts ab zum kleinen See An Lochan Uaine, der sich in einer sehr kleinen und kurzen Schlucht befindet. Über den Panoramaweg (mit kurzem Auf- und wieder Abstieg) erreichen wir wieder den Ausgangspunkt.