Tiefblaues Wasser voller Korallenriffe, hinter dem rötliche Granitberge aufragen. So schön, dass ich nun zum dritten mal an diese Küste komme. Die Granitfelsen sind stellenweise wie ein Zebramuster von schwarzen Gangschwärmen durchschlagen.
Nuweiba ist so gut wie ausgestorben, die Camps und Restaurants stehen leer und die wenigen Touristen sind im Rentneralter. Ob das an der Nebensaison liegt oder an der letzten Terrorismussaison? In Dahab ist mehr los. Ich gerade aus meinem Tauchschein einen „Advanced“ und verbringe somit einen guten Teil meiner Zeit unter Wasser. Es ist wie in einem Aquarium herumzuplantschen, viele kleine bunte Fische. Tauche ich gerade nicht, dann schnorchel ich mit einem Strohhalm durch einen Fruchtshake…
Auch auf den Mount Sinai (Mosesberg) will ich wieder, nicht wegen der Gesetzestafeln, sondern weil der Blick von dort oben phantastisch ist. Die örtliche Touristenpolizei hat sich etwas Neues ausgedacht, sie lässt niemanden ohne Guide hinauf. Ich sehe schon die Dollarzeichen in den Augen blinken, Baksheesh… Ziemlich witzlos, erstens war ich schon vor ein paar Jahren oben, zweitens weiß ich, wie unmöglich es ist, den breiten Weg zu verpassen. Ohne mich! Anstatt den normalen Weg vom Katharinenkloster zu nehmen, nehme ich einfach einen Weg, der vom Dorf ein Tal hinauf führt und komme so von hinten zum Gipfel. Ohne Checkpoint. Nach Sonnenuntergang wird es ruhig dort oben, ich liege in einer windgeschützten Ecke. Mitten in der Nacht wird es laut, tausende Touristen kommen laut rufend an und besetzen jedes Steinchen, auf dem man sitzen kann, um den Sonnenaufgang zu sehen…
Weiterlesen
- Reisebericht Naher Osten und Kaukasus
- Kairo
- Weiße Wüste
- Oase Siwa
- Ägypten (2001)
- Bewegte Bergwelt: Gebirge und wie sie entstehen
Nahöstlicher Diwan
Unterwegs zwischen Teheran und Tel Aviv
ISBN 978-3-89514-925-2