Der Ausbruch 1883 dieses in der Sundastraße zwischen Sumatra und Java gelegenen Vulkans hatte schlagartig die Gefahr von Vulkanen ins Bewusstsein der Menschen zurückgeholt (s.a. Bewegte Bergwelt). Die Explosionen waren noch 4811 km entfernt zu hören (auf einer Insel nahe Mauritius als „Gunfire“ beschrieben). Die Inselgruppe verschwand bis auf einen angeschnittenen Kegel und zwei ältere Inseln auf der anderen Seite in einer 300 m tiefen Caldera. Tsunamis zerstörten die Küsten. Durch die Asche in der Luft war das 160 km entfernte Batavia (Jakarta) für Stunden stockfinster…
Seit 1927 wächst im Zentrum der Caldera ein Schlackenkegel, die neu gebildete Insel Anak Krakatau („Kind des Krakatau“). Ich sehe allerdings keine Aktivität, nur ein paar Fumarolen (Dampf und Schwefelablagerungen) am Kraterrand.
Hierher gekommen bin ich als „organised tour“, allein mit drei Fischern (die fast kein Englisch können) auf einem der traditionellen Fischerboote – eine Art (heute motorbetriebener) Einbaum mit Auslegern aus Bambus auf beiden Seiten. Wie um meine Laune zu vermiesen meint der eine von den drei Fischern nach dem Abendessen am Strand des Anak Krakatau, er habe am nächsten Morgen um 7:00 einen Termin und wir müssen daher um 3:00 Nachts aufbrechen. Ich hatte für eine 2-Tages-Tour bezahlt und mache klar, dass ich den Sonnenaufgang sehen will. Trotzdem werde ich um 4:00 zum Aufbruch geweckt! Nach langer Diskussion einigen wir uns auf 8:00 Abfahrt. Letztlich haben es die Jungs dann doch nicht so eilig – sie verbringen unterwegs immerhin mehr als eine Stunde mit Fischen. Hauptsache mich um den Schlaf gebracht?