Die Untersuchung der Ozeanböden brachte entscheidende Argumente, die dazu führten, dass sich die Theorie der Plattentektonik in den 1960er-Jahren durchsetzen konnte. Tatsächlich kann man die Drift der Kontinente und das Werden und Vergehen der Ozeane auf Karten, die das Alter der ozeanischen Kruste zeigen, regelrecht ablesen. Durch die Prozesse der Plattentektonik wird ozeanische Kruste ständig recycelt; sie entsteht neu an den mittelozeanischen Rücken, an den Subduktionszonen verschwindet sie wieder (siehe auch mein Buch Bewegte Bergwelt). Aus diesem Grund ist der Boden der Ozeane im Maßstab der Erdgeschichte nirgends sonderlich alt.
Ich zeige hier zwei Karten, die ich mit PyGMT geplottet habe: Die Weltkarte ist eine Mollweide-Projektion, die Colormap ist „inferno“. Die andere Karte zeigt den Atlantik. Dabei wird besonders deutlich, wie sich dieser Ozean wie eine Schere öffnet, während Sibirien und Alaska noch immer zusammenhängen. Dies ist eine orthographische Projektion.
Seit ich PyGMT entdeckt habe, ist dies eines meiner bevorzugten Werkzeuge, um Karten zu zeichnen. Man kann damit nicht nur die Topografie (DEM) herunterladen und plotten, sondern auch das Alter der ozeanischen Lithosphäre:
age = pygmt.datasets.load_earth_age(resolution="10m")
Mithilfe von Masken habe ich das mit der Topografie kombiniert. Die Lage der Vulkane ist vom Global Volcanism Program.