Blog

Der versteinerte Wald von Sarmiento

Verkieselte Stämme von Palmen und Nadelbäumen der Kreidezeit in der patagonischen Steppe (Argentinien)

Versteinerte Baumstämme bei Sarmiento
Versteinerte Baumstämme bei Sarmiento

In der patagonischen Steppe, zwei Autostunden westlich der kleinen Ölstadt Comodoro Rivadavia, liegt der sehenswerte Bosque Petrificado von Sarmiento. Eine Stunde lang dauert der kurze Rundweg, der an unzähligen verstreut herumliegenden versteinerten Baumstämmen vorbeiführt. Bei manchen kann man sogar noch die Struktur des Holzes erkennen. Palmen und Nadelbäume aus der Kreidezeit. Am schönsten ist der Steilhang aus Tuff, mit seinen steilen Erosionsrinnen und stehen gebliebenen Türmen und Hügeln, aus denen hier und dort ein Baumstamm ragt.


Weiterlesen

 

Nationalpark Perito Moreno und Trek zum Cerro San Lorenzo

Einsame wilde Natur, Patagonien, wie man es sich vorstellt: Der kaum besuchte Nationalpark in Argentinien bietet beeindruckende Ansichten und Einsamkeit und der dritthöchste Berg Patagoniens ragt als Mauer aus Eis und Fels über der Steppe auf

Cerro San Lorenzo
Cerro San Lorenzo

Der dritthöchste Berg Patagoniens (nach Cerro San Valentin und dem Vulkan Lanin) ragt als gewaltige Mauer aus Eis und Fels über der Steppe Patagoniens auf. Ein gewaltiger Anblick, und doch kommen kaum Touristen in diese abgelegene Gegend. Kaum jemand kennt den Cerro San Lorenzo, obwohl er die berühmten Gipfel im Süden deutlich überragt.

Lago Belgrano vom Cerro Leon
Lago Belgrano vom Cerro Leon

Der Berg liegt gerade außerhalb des Nationalparks Perito Moreno (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Gletscher, der ein paar Stunden die Ruta 40 nach Süden liegt, und auch nicht mit dem gleichnamigen Dorf, das ein paar Stunden die Ruta 40 nach Norden liegt und dann gibt es noch weiter weg, bei Bariloche, noch einen gleichnamigen See). Eine ziemlich einsame Gegend, auf meiner Übersichtskarte sind entlang der Ruta 40 schon Siedlungen, die nur aus drei Häusern und einer Tankstelle bestehen, eingezeichnet. In Abständen von 100 km. Und von dieser Straße aus sind es noch mal fast 100 km auf einer holprigen Piste. Doch der Abstecher lohnt sich.

(Update: Wenige Monate später wurde der Nationalpark um den Cerro San Lorenzo erweitert.)

Lago Belgrano vom Cerro Leon
Lago Belgrano vom Cerro Leon

Ich besteige einen kleinen Aussichtsberg, den Cerro Leon (1,5h hinauf), und vor mir breitet sich ein unglaubliches Panorama aus Seen und Bergen aus. Unter mir der Lago Belgrano, der wie eine Zange in zwei gebogenen Armen eine kreisrunde Halbinsel umschließt. Erstaunlich, dass ich noch nie ein Foto davon gesehen habe. Das sind oft die schönsten Momente einer Reise, wenn man von einem wundervollen Anblick überrascht wird, den man nicht erwartet hat.

Pantoffelblumen (Calceolaria uniflora)
Pantoffelblumen (Calceolaria uniflora)

Der Ausgangspunkt, die Ranger-Station El Rincon, ist zugleich der beste Ausgangspunkt für eine Wanderung zum Cerro San Lorenzo. Auf einem kaum begangenen Pfad wandere ich 5h das Tal hinauf und schlage mein Zelt an einer ehemaligen Hütte auf, mit Blick auf die Ostwand des Berges. Von hier aus lohnt sich ein Abstecher zu einem unter der Ostwand gelegenen Gletschersee (1,5 h hin).

Das Haupttal führt weiter in einem Bogen zur Nordostseite des Berges, wo ich in der Nähe des blauen Lago Hermoso (3,5 h) mein Zelt aufschlage. In der Umgebung gibt es noch eine Reihe türkisfarbener Gletscherseen zu erkunden.

Cerro San Lorenzo
Cerro San Lorenzo

Auf der anderen Seite des Lago Hermoso steige ich am nächsten Tag eine Moräne hinauf und bin überrascht, dass der Gletschersee auf der anderen Seite deutlich tiefer liegt als der Talboden und offensichtlich in das nach Norden führende Tal entwässert. Am Ufer ist der Gletscher leicht zu erreichen, ich finde dort sogar zwei kleine Eishöhlen.

p2_6022

Beim Rückweg kommt ein starker Wind auf, so stark, dass ich die steile Moräne hinauf fast bremsen muss. Ich mache mir Sorgen um mein Zelt, ob die Büsche als Windschutz ausreichen? Oben angekommen ist das Zelt tatsächlich nicht zu erkennen! Schließlich finde ich nur meinen Kocher, den Topf, eine leere Thunfischdose und verstreut herumliegende Heringe vor, vom Zelt keine Spur. Meine Tasse finde ich in den Büschen, damit ist alles zusammen, was im Vorzelt lag. Wenn ich die Gischt sehe, die über den See peitscht, dann wundert es mich nicht. Und die Wolken jagen in einem Tempo über den Himmel, dass einem schwindelig wird, nur die eine, die den San Lorenzo verhüllt, bleibt penetrant an ihrer Stelle. Suchend und fluchend folge ich dem Wind, schließlich finde ich das Zelt gut 200 m talabwärts im Bach. Der Schlafsack ist so vollgesogen, dass ich es nur mit Mühe aus dem Wasser bekomme, aber das ist wahrscheinlich mein Glück, sonst wäre es noch weiter geflogen. Bücher und Klopapier sind nur noch Pappmaschee, das Brot hat sich in eine undefinierbare Masse verwandelt. Der Rest ist schnell getrocknet und das Zelt sieht zwar ziemlich mitgenommen aus, mit verbogenen Stangen und kleineren Rissen, aber mit etwas Glück dürfte es noch die letzte Woche aushalten.

Ich quetsche möglichst viel Wasser aus dem „Brot“ und würge die Masse mit ein paar Bissen Käse hinunter, nicht lecker, aber ich habe noch 7 Stunden Rückweg vor mir, die ich bestimmt nicht ohne Mittagessen schaffe. Dann wickle ich den tropfenden Schlafsack um den Rucksack und marschiere fast ohne Pause zurück. Bei El Rincon baue ich das ramponierte Zelt auf, koche noch etwas Leckeres und falle erschöpft und trotz allem irgendwie zufrieden auf die Isomatte. Dass es jetzt auch noch regnet, ist mir ziemlich egal …


Weiterlesen

Cueva de los Manos

Frühgeschichte in einer schönen Schlucht (Patagonien, Argentinien)

Cueva de los Manos
Cueva de los Manos

Abgelegen in der fast menschenleeren Steppe des mittleren Patagoniens, an einer holprigen Piste abseits der legendären Ruta 40, liegt eine der historisch wichtigsten Sehenswürdigkeiten Patagoniens. Unter einem überhängenden Felsen in der Schlucht des Rio Pinturas sind Felsmalereien der ersten Menschen zu sehen, die in Patagonien eingewandert sind. Dabei handelt es sich vor allem um Guanacos und mit Farbe umrahmte Hände. Fast nur linke Hände, aber es gibt auch ein paar wenige rechte. Ob diese von Linkshändern stammen? Die Guanacos wurden überwiegend auf 9300 vor heute datiert, die Hände auf 7000.

Rio Pinturas
Rio Pinturas

Die Schlucht selbst ist ebenfalls sehenswert, von eiszeitlichem Schmelzwasser wurde sie in jurassische Ignimbrite eingeschnitten.

Hier her bin ich mit einem Mietwagen gekommen, den ich relativ günstig in Comodoro Rivadavia gefunden habe. Eine ganz schön weite Strecke … Ausserdem habe ich damit den Nationalpark Perito Moreno und den versteinerten Wald von Sarmiento angesteuert. Insgesamt lege ich 1700 km zurück.


Weiterlesen

Ushuaia

Wanderungen am „Ende der Welt“: Aussichten, Buchten und Moore im Feuerland-Nationalpark (Feuerland, Argentinien)

Beagle-Kanal
Blick vom Cerro Guanaco

Die südlichste Stadt der Welt nennt sich selbst „Ende der Welt“ und von der Hauptstadt aus gesehen ist sie das wirklich: Da die Magellanstraße komplett Chile gehört, muss man nicht nur diese, sondern auch ein paar Grenzen überqueren. Viel erwartet habe ich von Feuerland nicht und bin umso mehr von der Schönheit der Landschaft überrascht (s.a. Bewegte Bergwelt). Ich verbringe zwei Tage im Nationalpark, am Ersten wandere ich an der Küste des Beagle-Kanals entlang, am Zweiten besteige ich den Aussichtsberg Cerro Guanaco. Von diesem ist nicht nur der Beagle-Kanal mit den südlich davon gelegenen Inseln zu sehen, sondern auch die heftig vergletscherte Darwin-Kordillere (Chile), mit dem höchsten Gipfel auf Feuerland.

Torfmoor
Torfmoor
Chimangokarakara
Chimangokarakara
Beagle-Kanal
Beagle-Kanal
Ushuaia
Ushuaia
Darwin-Kordillere
Darwin-Kordillere

Weiterlesen

Punta Arenas

Pinguine, Wracks und Krater — Ausflüge zu Isla Magdalena und entlang der Magellanstraße zu Pali Aike (Patagonien, Chile)

Steg in Punta Arenas
Steg in Punta Arenas

Die an der Magellanstraße gelegene Stadt ist ein merkwürdiger Stilmix. Art Deco und „toskanische Villen“ am Hauptplatz erinnern an eine Zeit ohne Panamakanal, als dieser Ort seine glanzvollste Zeit hatte. In der Umgebung die typischen Zinnhäuser und die üblichen einfachen Betonkonstruktionen. Und dann am Ufer, zwischen alten Hafenspeichern und einer Straße mit leer stehenden Häusern das Kasino, das aussieht, als hätte es sich aus Las Vegas hier her verlaufen.

Isla Magdalena: Magellanpinguine
Isla Magdalena: Magellanpinguine

Hierher bin ich aber nicht deshalb gekommen, sondern (wie alle Touristen) um die Pinguine zu sehen. Mit einem Boot geht es zur Isla Magdalena, auf der die Touristen auf einem Weg quer durch die Kolonie zum Leuchtturm und zurück spazieren. Tausende Magellanpinguine watscheln über die Insel oder sitzen vor ihrem Nest, einer kleinen Kuhle im Boden. Anschließend geht es noch zu einer anderen Insel, an deren Ufer Seelöwen herumliegen.

Wrack an der Magellanstraße
Wrack an der Magellanstraße

Ich musste einen Tag auf diese Tour warten, weil wegen zweier Kreuzfahrtschiffe alles ausgebucht war. Diesen nutzte ich für einen Ausflug zum kleinen Nationalpark Pali Aike, der direkt an der Grenze nach Argentinien liegt. Zu sehen gibt es kleine Basaltvulkane, deren Krater relativ groß sind, da der Kontakt des Magmas mit den Sedimenten Wasserdampfexplosionen auslöste (s.a. Bewegte Bergwelt). Auf dem Schild werden sie als Maare bezeichnet, dafür finde ich sie dann (mit einer Ausnahme) doch wieder zu klein.

Pali Aike
Pali Aike

Alles in allem ganz nett, aber eine ziemlich weite Strecke für einen Tagesausflug, zumal ein Stück der Straße in einem miserablen Zustand ist: In der Gegend wird überall nach Gas gebohrt und ich habe einige LKW überholt, die Wohncontainer und schweres Bohrgerät über die nur noch aus Schlaglöchern und Spurrillen bestehende Piste geschleppt haben.

Pali Aike
Pali Aike (diesen Krater lasse ich als Maar durchgehen)

Weiterlesen

 

 

 

 

Torres del Paine

Der Cirquit, eine komplette Umrundung der Torres del Paine einschließlich des „W“, ist der bekannteste Trek in Patagonien (Chile)

Cuernos del Paine und Lago Pehoe
Cuernos del Paine und Lago Pehoe

Fotos von den Cuernos del Paine waren für mich immer ein Sinnbild für unberührte, abgeschiedene Wildnis. Ganz anders, als die Bilder suggerieren, ist hier einiges los: Über die Straße holpert ein Tourbus nach dem anderen und mehrere Busse bringen auch noch täglich eine Flut an Wanderern in den Nationalpark. Das nach der Form auf der Karte benannte „W“ gehört sicherlich zu den beliebtesten Treks der Erde, und das zu Recht. Empfehlenswert ist aber, gleich das komplette Bergmassiv zu umrunden, das W ist dann die spektakuläre südwestliche Hälfte. Auf der „Rückseite“ ist es ruhiger, obwohl auch hier die Landschaft wundervoll abwechslungsreich ist. Wer stur durchläuft, schafft den kompletten Cirquit in 7 Tagen, aber wie immer in Patagonien sollte man von vornherein ein paar zusätzliche Tage einplanen, um hin und wieder auf gutes Wetter zu warten.

Cuernos del Paine und Lago Pehoe
Cuernos del Paine und Lago Pehoe

Leider gab es in den letzten Jahren zwei Mal verheerende Waldbrände, die eine riesige Fläche zerstört haben. Wer die Bilder von saftig grünen Hügeln im Kopf hat und von knorrigen, vom Wind zerzausten Südbuchen, all das ist Geschichte. Die Hügel sind braun-grau und von den Bäumen sind nur verkohlte Stämme übrig, ein trauriger Anblick und eine Mahnung, was Trekker anrichten können. Die Berge sind aber trotzdem fantastisch, die Gletscher sind noch (noch!) riesig und die Seen haben noch immer ihre unglaubliche Farbe. Paine bedeutet übrigens blau, in der indigenen Sprache.

Torres del Paine
Torres del Paine

Wer sich für Geologie interessiert, hat hier einiges zu entdecken (vgl. Bewegte Bergwelt). Ich kenne keine weitere Granit-Intrusion, bei der man den Kontakt zum Nebengestein (klastische Sedimente) so gut in allen drei Dimensionen sehen kann, so perfekt sind die Täler und Bergwände angeordnet. Ein Lakkolith, wie er im Buche steht. Man kann richtig nachvollziehen, wie sich die Schmelze zwischen die Sedimentschichten gequetscht hat. An einigen Stellen sind Gänge zu sehen, die von der Intrusion abzweigen, an einer anderen Stelle sind große Stücke des Daches in die Intrusion abgesunken. Genau genommen gab es drei Pulse von Granitmagma, die jeweils unter die älteren eingedrungen sind (Michel et al 2008).

p2_2443

Da das Wetter gut ist, wandere ich vom Startpunkt Amarga gleich zum Höhepunkt des Treks, zu den Torres del Paine. Allerdings ist der Sonnenaufgang dann doch nicht so gut und da man im „Base Camp“ nur eine Nacht bleiben darf, steige ich für den zweiten Versuch in 2 Stunden mit Stirnlampe von der Hütte Chileno auf. Es hat sich gelohnt! Die drei Türme über dem See sind ein großartiger Anblick. Kein Wunder, dass sie oft mit den Drei Zinnen verglichen werden, aber sie sind viel höher! Die höchste Spitze ist übrigens, auch wenn es aus dieser Perspektive nicht so aussieht, die linke: Der Gipfel befindet sich fast 2000 m oberhalb des Sees.

v
Torres del Paine

Weil ich denke, das gute Wetter ausnutzen zu müssen, marschiere ich gleich zum normalerweise mehr als 2 Etappen entfernten Refugio Dickson. Es geht vorbei an den Mäandern des Rio Paine, über Margeritenwiese und über Bergwiesen voller Orchideen, an einem See vorbei und durch Sümpfe, bevor die auf einer Halbinsel an einem See gelegene Hütte in Sicht ist. Im Hintergrund leuchtet das Inlandeis.

Rio Paine
Rio Paine

p2_2690

Aecidium magellanicum
Aecidium magellanicum
Gavilea araucana
Gavilea araucana
Fuchsia magellanica
Fuchsia magellanica
Chloraea Patagonica
Chloraea Patagonica
Feuerbusch (Notro), Embothrium coccineum
Feuerbusch (Notro), Embothrium coccineum

Von all dem ist an den nächsten zwei Tagen nichts mehr zu sehen, heftiger Regen und in der Hütte gibt es nicht mal eine warme Dusche, weil das Gas aus ist …

Refugio Dickson
Am Refugio Dickson
Refugio Dickson
Refugio Dickson

Nach einer Nacht im Camp Los Perros steige ich in heftigem Schneegestöber und eisigem Wind zum Pass auf, dabei hatte der steigende Luftdruck Hoffnung gemacht. Und tatsächlich, kaum auf der anderen Seite reißt es immer mal wieder auf und gibt den Blick auf die riesige Eisfläche des Grey-Gletschers frei.

Los Perros Gletscher
Los Perros Gletscher
Grey-Gletscher
Grey-Gletscher
Grey-Gletscher
Grey-Gletscher
Grey-Gletscher
Grey-Gletscher
Lago Grey
Lago Grey

Kurz nach dem Refugio Grey beginnt das verbrannte Gebiet. Die Blicke auf den See und die Gletscher sind noch immer großartig, wie viel schöner muss es hier gewesen sein!

Paine Grande
Paine Grande

Es folgt ein Abstecher ins Valle del Frances, anfangs steigt man mit Blick auf die eisige Wand des Paine Grande auf und erreicht einen weiten Talkessel, der rund herum von riesigen Felswänden und Türmen umgeben ist. Nur zu gern hätte ich das ganze Panorama auf einmal gesehen, aber leider tauchen immer nur einzelne Berge aus den Wolken auf, wenn überhaupt.

Cerro Catedral, Valle del Frances
Cerro Catedral, Valle del Frances
Cerro Aleta de Tiburón, Valle del Frances
Cerro Aleta de Tiburón, Valle del Frances

Nachdem ich 3 Nächte im Tal verbracht habe, gebe ich auf. Allein schon, weil ich kein Essen mehr habe, nicht einmal eine einzige Haferflocke ist noch übrig und auch das Buch ist zu Ende. Mittags nehme ich mit ein paar teuren Keksen vorlieb, etwas anderes war in der Hütte Los Cuernos nicht zu bekommen. Der letzte Tag bietet vor allem Blicke auf den See Nordenskjoeld, dann ist die Runde geschlossen.

Lago Nordenskjöld
Lago Nordenskjöld
Guanacos vor den Torres del Paine
Guanacos vor den Torres del Paine

Das Ende währe etwas traurig, aber es fehlt ja noch der Postkartenblick über den Lago Pehoe auf die Cuernos del Paine! Diesen hat man direkt vom Campingplatz Pehoe. Den Bus verpasse ich leider knapp, was sich aber als Glück herausstellt, denn dadurch habe ich Zeit, ein paar Guanacos zu fotografieren, die vor den Torres del Paine posieren, bevor ich von einem brasilianischen Geologen-Pärchen mitgenommen werde.

Cuernos del Paine und Lago Pehoe
Cuernos del Paine und Lago Pehoe
Cuernos del Paine und Lago Pehoe
Cuernos del Paine und Lago Pehoe

So sitze ich dann am Abend mit unglaublichem Blick im Restaurant des Campingplatzes, ein perfekter Abschluss und nebenbei ist auch noch Weihnachtsabend. Das Wetter ist plötzlich pervers gut, kein einziges Wölkchen mehr am Himmel und die Aussicht sieht so unwirklich aus, dass ich am Liebsten an der Scheibe kratzen würde, um zu sehen, ob es nicht doch nur eine Tapete ist. Zwei Tage lang verfolge ich, wie sich die Farben im wechselnden Licht verändern.

Lago Pehoe vom Mirador Condor
Lago Pehoe vom Mirador Condor

Weiterlesen

Perito-Moreno-Gletscher

Ein Spaziergang am vielleicht faszinierendsten Gletscher der Welt im Nationalpark Los Glaciales (Patagonien, Argentinien)

Perito-Moreno-Gletscher
Perito-Moreno-Gletscher

Zu Recht ist der Perito-Moreno-Gletscher im Nationalpark Los Glaciales die bekannteste und am häufigsten besuchte unter den vielen vom Patagonischen Inlandeis herunterfließenden Gletscherzungen (s.a. Bewegte Bergwelt). Das Besondere ist, dass er sich quer in einen Seitenarm des Lago Argentino schiebt. Wenn er das gegenüberliegende Ufer erreicht, staut er den südlichen Teil des Sees auf, um 10, 20 Meter. Das ist dort am Ufer deutlich zu sehen, das kahl und zum Teil von abgestorbenen Bäumen gesäumt ist. Irgendwann, das passiert alle paar Jahre, zuletzt vor wenigen Monaten, bricht der Staudamm aus Eis. Im Moment erreicht der Gletscher gerade so das andere Ufer, aber das Wasser fließt durch zwei Tore aus Eis ab.

Perito-Moreno-Gletscher
Perito-Moreno-Gletscher

Einen solchen Dammbruch werden die wenigsten erleben, aber da das andere Ufer eine perfekte Aussichtskanzel ist, kann man den Gletscher aus Blickwinkeln sehen, die bei anderen Gletschern unmöglich sind. Und die blau schimmernde, in Türme zerlegte Eiswand ist wirklich ein beeindruckender Anblick, aus jedem Winkel.

Perito-Moreno-Gletscher
Perito-Moreno-Gletscher

Aus Stahl und Holz wurde am Hang ein regelrechtes Labyrinth gebaut, das ich einen ganzen Tag lang mehrfach mit vielen langen Stopps abwandere.

Steg am Perito-Moreno-Gletscher

Magellanspecht (Weibchen)
Magellanspecht (Weibchen)

Ich habe schon oft gehört, der Gletscher sei einer der wenigen, der sich nicht zurückzieht, sondern vorstößt. Das ist natürlich Blödsinn. Da seine Front immer wieder durch das Aufstauen und anschließende Durchbrechen entfernt wird, schafft er es seit jeher gerade bis zum anderen Ufer, er bleibt also immer ungefähr gleich lang. Natürlich fließt er abwärts, sehr schnell sogar, aber auch ein Gletscher, der sich zurückzieht, fließt in Wirklichkeit nach unten, dabei ist lediglich das Abschmelzen schneller als der Nachschub von oben. Wie gut es dem Akkumulationsgebiet des Perito-Moreno geht, also dem südlichen patagonischen Inlandeis, ist eine ganz andere Frage. Insgesamt gehören die Gletscher Patagoniens zu den am schnellsten wegschmelzenden überhaupt, das wird sich sicherlich auch irgendwann auf den Perito-Moreno-Gletscher auswirken.

Nationalpark Los Glaciares
Nationalpark Los Glaciares


Weiterlesen

Trek zu Cerro Torre und Fitz Roy

Auf der Jagd nach dem besten Licht an den schönsten Aussichtplätzen zu Füßen der berühmten Granitberge in Patagonien (Argentinien)

Die Bilder der Granitspitzen von Cerro Torre und Fitz Roy geistern sicherlich jedem Bergfreund durch den Kopf. Es muss ja nicht gleich der Gipfel sein, den erreichen bei beiden Bergen nur wenige. Doch schon der Blick von unten ist schon ein Traum (s.a. Bewegte Bergwelt). Dabei sind die besten Ansichten sogar als Tageswanderung von El Chalten zu erreichen, aber es ist natürlich schöner, Zelt und Proviant für ein paar Tage in den Rucksack zu packen und Aussicht für Aussicht abzuwandern. Und auch mal ein, zwei Tage auf besseres Wetter zu warten …

p1_9890

Als Erstes versuche ich mein Glück mit dem Aussichtsberg Loma del Pliegue Tumbado, von dem man an einem guten Tag einen Überblick auf beide Berge und die darunter liegende Laguna Torre hat. Ich sehe aber vor allem Wolkenberge … Am Nachmittag wandere ich zur Laguna Torre, wo natürlich auch nicht mehr zu sehen ist, aber wenn Bergsteiger hier wochenlang auf gutes Wetter warten, kann ich wohl kaum etwas anderes erwarten, entsprechend habe ich extra Lebensmittel und ein gutes Buch dabei. Zwei Tage später erwische ich dann den perfekten wolkenfreien Sonnenaufgang. Kein Wind, der Berg spiegelt sich im See, in dem kleine Eisberge schwimmen. Und was für ein Berg, diese mit Eis verzierte Granitnadel, ein unglaublicher Anblick! Die Geschichten von der angezweifelten Erstbesteigung, der Kompressorroute und den von Puristen wieder entfernten Nägeln sind ja bekannt, in diesem Moment denke ich nicht daran, sondern nehme nur die Schönheit des Berges auf. Mit den Augen und mit der Kamera.

Ourisia Ruelloides
Ourisia Ruelloides

Jetzt habe ich schon mehrfach beobachtet, wie Leute ihr iBrett vor den Kopf halten, um ein Foto zu schießen, so auch hier. Scheint ein neuer Trend zu sein! Mit beiden Händen, als wollten sie das Internet den Berg hinauffahren. Wifi gibt es aber an den Gletscherseen Patagoniens meines Wissens noch nicht …

Laguna Sucia mit Fitz Roy
Laguna Sucia mit Fitz Roy

Weiter geht es relativ flach an der Basis des Fitz Roy entlang zum Camp Poincenot. Am Nachmittag sitze ich an der erstaunlicherweise kaum besuchten Laguna Sucia, türkisblaues Wasser voller Minieisberge, dahinter ragt der Fitz Roy in den perfekt blauen Himmel auf. Regelmäßig rauschen Lawinen vom Hängegletscher in den See.

Sonnenaufgang mit Fitz Roy und Laguna de los Tres
Sonnenaufgang mit Fitz Roy und Laguna de los Tres

Die bekannteste Aussicht auf den Berg ist jedoch von der etwas höher gelegenen Laguna de los Tres, bei der ich pünktlich zum nächsten Sonnenaufgang stehe. Allerdings fällt dieser aufgrund der Wolken aus, sieht nach einem grauen Tag aus. Der See ist noch zugefroren, ein ganz anderer Anblick als auf den Fotos, die ich bisher gesehen habe. Später lockert sich die Bewölkung auf und ich steige ein zweites Mal zum See auf, der Gipfel bleibt aber leider verhüllt. Nun wandere ich auf die Nordseite des Berges und baue mein Zelt an der Piedra del Fraile auf.

Paso del Cuadrado
Paso del Cuadrado

Am Abend stürme ich noch zum Paso del Cuadrado hinauf, von dem sich ein großartiger Blick auf die Nordwand des Berges und auf die Gletscher am Torre Piergiorgio bietet. Das waren mehr als 2000 Höhenmeter an einem Tag, ich schlafe so fest, dass ich kaum den aufkommenden Sturm bemerke.

Fitz Roy vom Paso del Cuadrado
Fitz Roy vom Paso del Cuadrado

Am Morgen ist das Wetter dann wirklich so wie sein Ruf, stürmisch und nass. Statt auf dem Rückweg der Laguna de los Tres eine weitere Chance zu geben, laufe ich zur Straße und trampe zurück nach El Chalten.

Torre Piergiorgio vom Paso del Cuadrado
Torre Piergiorgio vom Paso del Cuadrado

Der Laguna de los Tres gebe ich dann schließlich nach einer Nacht im Trockenen noch zwei weitere Chancen und erwische tatsächlich doch noch einen perfekten Sonnenaufgang. Das Eis hat sich inzwischen teilweise in malerische Eisschollen aufgelöst, darüber leuchtet der Fitz Roy orange auf. Wenige Stunden später, während ich zurück zum Dorf laufe, ist dieser wieder in den Wolken verschwunden.

Sonnenaufgang mit Fitz Roy und Laguna de los Tres
Sonnenaufgang mit Fitz Roy und Laguna de los Tres

Am Tag zuvor hatte es heftig gestürmt, auf die Stöcke gestützt bin ich im 45°-Winkel über die Endmoräne gekrabbelt und habe mich dabei wie ein Insekt gefühlt, das zwei Beine verloren hat und nicht genau weiß, wie es sich mit vier Beinen bewegen soll. Hin und wieder halte ich die Kamera gegen den Wind, um ein Foto von der rot leuchtenden Wolke zu machen, in der sich der Berg versteckt, aber die Bilder sind hoffnungslos verwackelt.

Eisberg im Lago Viedma
Eisberg im Lago Viedma

Fitz Roy war übrigens der Käpt’n der Beagle, von dem sich Charles Darwin durch die Gegend schippern ließ. Die Expedition erreichte sogar beinahe den Lago Argentino, den großen See bei El Calafate, indem sie ein Boot den Fluss hinauf zogen. Den ähnlich großen Lago Viedma erreichten sie aber nicht und damit kamen sie nicht auf Sichtweite des Berges. Ursprünglich hieß der Berg El Chalten, der rauchende, so wie nun das Dorf unterhalb heißt. Dieses wurde erst 1985 gegründet, um bei den Grenzstreitigkeiten mit Chile irgendwelchen Ansprüchen zuvorzukommen. Das Dorf ist kräftig am wachsen, überall wird gebaut und es macht wohl jedes Jahr mindestens ein neues Hostel auf. Die Straßenbrücken hier in der Gegend und der Asphalt auf der Straße sind auch erst 10 Jahre alt! Die meisten Einwohner sind allerdings nur im Sommer hier.

Eisberg im Lago Viedma
Eisberg im Lago Viedma

Zu guter Letzt mache ich noch eine Tour zum Gletscher Viedma, einem der größten der vielen Gletscherzungen, die vom Inlandeis herunterkommen. Per Schiff geht es über den Lago Viedma (der etwa so groß ist wie der Bodensee), dann machen wir einen Mini-Spaziergang auf dem Gletscher. Die Tour fand ich allerdings etwas enttäuschend.

Gletscher Viedm
Gletscher Viedma
Gletscher Viedma
Gletscher Viedma

Ein weiteres Abenteuer ist der notorisch leere Geldautomat von El Chalten. Als er nach ein paar Tagen Ebbe endlich aufgefüllt war, bildete sich in kurzer Zeit eine lange Schlange: Ich musste fast zwei Stunden warten.

Lago Viedma
Lago Viedma

Weiterlesen

Bariloche

Wanderungen im Hinterland des „argentinischen Sankt Moritz“ (Nahuel-Huapi-Traverse und Cirquito Chico)

Lago Perito Moreno vom Cerro Campanario
Lago Perito Moreno vom Cerro Campanario

Das „Sankt Moritz“ Argentiniens, San Carlos de Bariloche, ist ein Städtchen voller Schokoladenläden, in einer beeindruckenden Landschaft mit unzähligen Seen und Bergspitzen (Nationalpark Nahuel Huapi). Wie jeder andere Tourist auch genieße ich den unglaublichen Blick vom Cerro Campanario, einem Hügel etwas außerhalb der Stadt, auf den sogar ein Sessellift hinaufführt. Zu sehen ist ein Gewirr aus Seen (Lago Nahuel Huapi und viele kleinere), Inseln und Halbinseln, mit Bergen im Hintergrund.

Lago Nahuel Huapi vom Cerro Campanario
Lago Nahuel Huapi vom Cerro Campanario

Wenige 100 m weiter leihe ich ein Rad und fahre damit den sogenannten Cirquito Chico durch diese Landschaft. Für die nicht einmal 30 km brauche ich einen halben Tag, weil ich immer wieder an einem Aussichtspunkt bremse. Vor allem die südliche Hälfte der Runde ist sehr schön.

Llao Llao
Llao Llao

Wesentlich spannender ist aber eine Wanderung durch die Berge im Hinterland von Bariloche, mit Felsspitzen und Karseen, die tatsächlich an die Alpen erinnern (nur nicht an die Dolomiten, mir ist es ein Rätsel, wie die Autoren des Wanderführers auf diesen Vergleich gekommen sind. Ich denke eher an das Adamello).

Ich versuche mich an der „Nahuel-Huapi-Traverse“ und steige erst einmal zum Refugio Frey auf. Dieses liegt hübsch an einem See, dahinter die Felsnadeln des Pico Catedral. Ich muss an Granit-Landschaften in den Alpen denken.

Pico Catedral vom Refugio Frey
Pico Catedral vom Refugio Frey

Am Abend komme ich an der Laguna Jacob (Refugio Martin) an. Von hier wollte ich über einen Berg hinüber zum Refugio Italia, aber es ist noch zu früh im Jahr, ich komme nur bis etwas oberhalb der halb zugefrorenen Laguna de los Tempanos. In einer steilen Rinne liegt noch Schnee, und da darunter eine Felswand ist, geht es ohne Pickel und Steigeisen (Letztere hätte ich sogar gehabt) nicht weiter. Es waren auch noch keine Spuren zu sehen … Also bleibt mir nichts anderes übrig, als das lange Tal hinab zu wandern.

Laguna de los Tempanos
Laguna de los Tempanos

Unten trampe ich zum Endpunkt der Traverse, mein Plan B ist, statt einem großen Halbkreis zwei kleine zu machen. Am Abend komme ich am Refugio Lopez an, mit tollem Blick auf den Lago Nahuel Huapi. Noch besser ist der Blick vom Pico Turista, auf dem ich am nächsten Morgen stehe. Der See mit seinen unzähligen Verzweigungen liegt 1000 m unter mir. Für ein paar Minuten taucht auch der Tronador aus den Wolken auf, der all die anderen Berge um einiges überragt.

Lago Nahuel Huapi vom Pico Turista
Lago Nahuel Huapi vom Pico Turista

Neben den Felswänden unter mir kreist ein Kondor zusammen mit mehreren kleineren Raubvögeln. Der Kondor kommt einmal auf wenige Meter heran, bleibt ein paar Sekunden reglos in der Luft stehen und blickt mir ein skeptisch in die Augen …

Kondor
Kondor

Nachdem ich zwei Pässe überwunden habe, sitze ich am Refugio Italia, unter den schwarzen Felsgipfeln an der ebenfalls schwarzen Laguna Negra. Ein Wasserfall fällt von hier aus in einen Talkessel, auf dessen anderer Seite der Berg ist, an dem ich am Tag zuvor gescheitert bin. Ich folge nun dem Tal hinab und freue mich auf die Dusche …

Laguna Negra
Laguna Negra

Eigentlich wollte ich noch einen weiteren Trek machen, aber wegen des grausigen Wetterberichts habe ich spontan einen Flug gebucht, der mich morgen 800 km nach Süden nach El Calafate bringen wird.

Übrigens bin ich hierher mit dem Bus von Pucon (Chile) via Martin de los Andes gefahren, eine wirklich wunderschöne Route. An der Grenze wartet man mit perfektem Blick auf den Kegel des Lanin und später kurvt die Routa de los siete lagos von einem Bergsee zum nächsten.


Weiterlesen

Conguillio-Nationalpark mit Besteigung des Llaima

Wanderungen durch urige Wälder, zur verschneiten Sierra Nevada hinauf, vorbei an Araukarien, Aussichten auf Seen und auf den Vulkan Llaima und schließlich eine Besteigung des Llaima selbst.

Vulkan Llaima mit Araukarien und Laguna Conguillio
Vulkan Llaima mit Araukarien und Laguna Conguillio

Um den Conguillio-Nationalpark zu erreichen, gönne ich mir für drei Tage einen Mietwagen. Mich erwarten von Lavaströmen aufgestaute Bergseen, urige Wälder, mal mit riesigen Südbuchen, mal mit Araukarien. Darüber der verschneite Bergrücken der Sierra Nevada und gegenüber natürlich der Vulkan Llaima (s.a. Bewegte Bergwelt).

Ich lenke den Wagen über die holprige Piste zu einem Campingplatz an der Laguna Conguillio, wo ich läppische 40 Euro für das Zelten zahle. Am nächsten Morgen steige ich über einen Bergrücken zur Sierra Nevada auf. Die Blicke auf den See und den Vulkan werden nach oben hin immer besser, nur schade, dass die pittoreske Insel keine ist, weil der See so wenig Wasser hat …

Ursprünglich wollte ich bis zum Pass, lande aber zu hoch, weil ich den Spuren im Schnee gefolgt bin. Da war es auch nicht mehr weit bis zum höchsten Punkt (genau genommen ein Nebengipfel). Von hier sind 6 Vulkane gleichzeitig zu sehen!

Südbuchen am Sendero Los Carpinteros
Südbuchen am Sendero Los Carpinteros

Später wandere ich über den Sendero Los Carpinteros durch dichten Wald zur kleinen Laguna Captren. Von hier aus ist der Llaima wirklich ein perfekt geformter Kegel, weil der Seitengipfel verdeckt ist.

Schließlich holpere ich über diverse Pisten zum auf der anderen Seite des Berges gelegenen Skiresort Las Araucarias. Im Sommer ist es quasi ausgestorben, außer mir campen nur zwei Argentinier auf dem Parkplatz, die ebenfalls auf den Gipfel wollen.

Sonnenaufgang am Llaima
Sonnenaufgang am Llaima

Kurz vor Sonnenaufgang breche ich auf, eine Stunde später erreiche ich die Bergstation der Lifte und stapfe bereits durch Schnee. Nach oben wird es immer steiler und ich bin verdammt froh über den Schnee, die wenigen Meter ohne reichen mir vollkommen: Bomben und Lapilli in kritischer Hangneigung, Yeah! Im Hochsommer will ich diesen Berg nicht machen! Ende November ist wahrscheinlich die ideale Zeit.

Krater des Llaima
Krater des Llaima

Endlich sitze ich am Kraterrand, nach knapp 1800 Höhenmetern. Da die Argentinier deutlich langsamer waren, habe ich den Blick für mich alleine: ein Krater voller Schnee, dampfende Fumarolen und rund herum am Horizont so viele Vulkankegel, dass ich sie gar nicht gezählt habe (beziehungsweise war ich mir nicht sicher, was ich alles mitzählen muss). Auch der Blick auf die benachbarte Sierra Nevada ist interessant, von hier oben ist nämlich zu sehen, dass es sich um das „Hufeisen“ eines alten Vulkans handelt, dessen Gipfel in einem Flankenkollaps abgerutscht ist.


Weiterlesen