An den Seen im Äthiopischen Graben: Abiattasee, Shallasee, Langanosee und Ziwaysee
Der Coronavirus und gecancelte Flüge warfen zum Ende unserer Reise alle Pläne um. Statt im Norden Aksum, die Felskirchen in Tigray und den Vulkan Erta Ale zu besuchen, fuhren wir ein zweites Mal in den Äthiopischen Graben (der zum Ostafrikanischen Graben gehört). Dieser ist von einer Kette von Seen gefüllt, die in der Regel nicht durch Wasserläufe verbunden sind und meist keinen Ausfluss haben. Entsprechend sind sie mehr oder weniger salzig. Im Süden waren wir zu Beginn der Reise beim Abaya- und beim Chamosee, nun fuhren wir zu einer Reihe etwas kleinerer Seen, die näher bei Addis Abeba liegen.
Der tiefe Shallasee füllt eine große Caldera und der Blick vom Calderarand war wirklich schön. Im Herbst nisten an seinem Ufer tausende Flamingos, aber wir trafen nur wenige an. Etwas weiter blubbert eine kochend heiße Quelle, im Bach nebenan baden die Anwohner und ihrer Kühe. Eine nur 2 km breite Landenge trennt ihn vom Abijattasee, der flach und sehr salzig ist. Im Nationalpark gibt es viele Dörfer, Felder und Kuhherden, während man Antilopen usw. nur in einem Gehege zu sehen bekommt.
Ganz in der Nähe liegt der Langanosees, dessen braunes Wasser so alkalisch ist, dass es darin keine Bilharziose gibt und man gefahrlos baden kann (und man auch keine Seife braucht). Entsprechend reiht sich an seinem Ufer ein Resort an das nächste, die Reichen aus Addis verbringen hier wohl gern die Wochenenden.
Der Ziwaysee wiederum ist das Zentrum der industriellen Landwirtschaft, gigantische Treibhäuser züchten Blumen für den Export, aber auch Erdbeeren, Orangen usw. Wir halten am Bootssteg von Ziway (wo am Morgen der Fischmarkt war). Während Kinder im Wasser planschen, schwimmen Pelikane vorbei, am Ufer und auf der Fischmarktwiese stolzieren hunderte Marabus.
Bei den faszinierenden Felskirchen im „afrikanischen Jerusalem“
Die faszinierenden Felskirchen von Lalibela aus dem 12./13. Jh. sind das religiöse Zentrum von Äthiopien. Sie sollten Jerusalem repräsentieren, einschließlich Golgatha, Grab und Jordan. Die Kirchen wurden komplett aus dem Fels geschlagen, umgeben von einem steilen Graben. Das Gestein wurde entfernt, übrig blieben Kirchen mit detaillierten Fassaden, Säulen und Gewölben. Die Fassaden nehmen Anleihen aus der antiken Architektur der Aksumiten auf. Zwischen den Kirchen gibt es ein System aus Gräben (die als Zugang und zur Entwässerung dienen) und unterirdischen Gängen. Die Anlage erinnert entfernt an Orte wie Petra, Kappadokien oder Ellora, aber in Lalibela werden sie noch lebhaft als religiöse Stätten benutzt.
Zufällig waren wir an einem Feiertag da, zur Halbzeit der Fastenzeit, und Pilgermassen in weißen Umhängen strömten um die Kirche, rasselten mit ihrem Sistrum und stimmten auf ihre Stäbe gestützt Gesänge an. Zu dieser etwas spirituellen Stimmung (die ich als kulturell interessierter Atheist als Beobachter aufnahm) kam ein gewisses Indianer-Jones-Feeling beim Erkunden der Gänge.
Am bekanntesten ist St. Georg, eine kreuzförmige Kirche, die wie eine große Steinversion der kleinen hölzernen Altäre aussieht, die vor Blicken verborgen im Allerheiligsten der Kirchen (und sichtbar in manchen Museen) stehen. Von außen ist sie die schönste Kirche. Dafür haben Bet Maryam und Bet Amanuel die schönsten Innenräume.
Äthiopien war das zweite Land der Welt, in dem das Christentum zur Staatsreligion wurde: kurz nach Armenien und kurz vor Georgien. Auch an diese Länder erinnert mich Lalibela, vielleicht nicht ganz zufällig.
Da wegen Corona immer mehr Flüge eingestellt wurden und die deutsche Botschaft empfahl, einen Heimflug zu organisieren, solange es noch einen gibt, buchten wir ein neues (teures) Ticket zu einem früheren Termin, womit uns nur noch wenige Tage in Äthiopien verblieben. Der Vulkan Erta Ale und die Danakildepression, worauf ich mich als Geologe besonders gefreut hatte, waren damit bereits gestrichen. Wir wollten nun von Lalibela nach Aksum fliegen und dann noch ein paar der Kirchen in Tigray besuchen, aber am Abend vor dem Flug rief uns Ethiopian an, der Flug sei gecancelt und wir müssten via Addis fliegen. Damit wäre ein weiterer Tag verloren gegangen. Wir beschlossen, lieber in Addis zu bleiben bzw. nochmals von dort ins Riftvalley zu fahren. Eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellt: Die Region Tigray rief bald darauf den Notstand aus und verbot die ein- und ausreise. Dabei gab es in Äthiopien erst eine Hand voll bestätigter Coronafälle… [Update: Und der eigentliche Grund war der bald beginnende Krieg]
Zurück von den Simien Mountains in der alten Hauptstadt Gondar stellten wir fest, dass Lufthansa wegen Corona die Flüge eingestellt hat und damit ein dickes Fragezeichen über dem Rückflug schwebte. Wir wurden auf Flüge mit Ethiopian Airlines umgebucht, verbrachten aber insgesamt 7 h im Büro von Ethiopian mit dem Versuch, früher (ohne Erfolg) und alle gemeinsam in einem Flugzeug (mit Erfolg) gebucht zu werden.
Wir hatten aber auch Zeit, um die Kaiserpfalz anzusehen, ein weites von einer Mauer umfasstes Gelände mit mehreren Palästen und Gebäuden, von denen zum Teil aber nur Ruinen übrig sind. Gut erhalten und besonders schön ist der Palast von Fasilides aus dem 17. Jh., den ein indischer Architekt entworfen hatte. Tatsächlich erinnert mich der Palast entfernt an Indien, vor allem an Orcha.
Interessant war auch die Kirche Debre Berhan Selassi, die große Ähnlichkeit mit den Kirchen am Tanasee hat, mit ihren bemalten Wänden und dem lichten äußeren Umgang, allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, dass sie einen rechteckigen und keinen runden Grundriss hat.
4 Tage Trekking im höchsten Bergmassiv Äthiopiens von Simien Lodge über Sankaber, Geech, Imet Gogo nach Chenek und auf den Bwahit
Die Simien Mountains in Äthiopien sind die Reste eines alten Schildvulkans (s.a. Bewegte Bergwelt). Es handelt sich weitgehend um ein grasbewachsenes Hochplateau und sanfte Bergrücken, aber randlich fällt es teils jäh in einer Steilwand ins Tiefland ab. Besonders spektakulär ist die Steilwand im Nordwesten, der am häufigsten besuchte Teil des Simien Nationalparks. Mich erinnert die Landschaft ein wenig an die Riftkante in Tansania aus meiner Diplomarbeit, weil die Steilwand durch einzelne Lavaströme in Stufen gegliedert ist und sie (jetzt in der Trockenzeit) mit ähnlichem trockenem Gras bewachsen ist. Allerdings ist die Kante in den Simien Mountains stärker gegliedert, sie springt vor und zurück und es gibt einige vorgelagerte Felsberge.
Die Gesteine hängen mit der Entstehung des Ostafrikanischen Grabens zusammen (siehe auch mein Buch Bewegte Bergwelt). Noch vor der eigentlichen Grabenbildung wurden im Oligozän vor ca. 30. Mio. Jahren enorme Mengen an Basaltlava gefördert, diese Flutlaven überdeckten ein riesiges Gebiet mit einer dicken Gesteinsschicht, das heutige Hochland von Abessinien (bzw. Äthiopien). Wenig später entstanden auf dem Plateau mehrere große Schildvulkane, die Simien Mountains sind die Reste von einem davon.
Im Miozän setzte eine starke Hebung durch den dynamischen Druck des darunter aufsteigenden Manteldiapirs ein. Eine Region mit einem Durchmesser von rund 1000 km war betroffen, der sog. Afar-Dom oder Äthiopien-Dom. Nun begann die Absenkung des Äthiopiengrabens (im Süden) und des Afar-Dreiecks (am Tripelpunkt mit dem Roten Meer und dem Golf von Oman), wobei die Grabenschultern weiter angehoben wurden.
Leider hatten wir großes Pech, was die Sicht angeht. Ein Sandsturm mit Staub aus der Sahara machte es so dunstig, dass wir am ersten Tag kaum den unteren Rand der Steilstufe erkennen konnten. Die Sicht wurde zwar Tag für Tag etwas besser, aber kein Vergleich zu den Fotos, die ich zuvor gesehen hatte. Davon abgesehen sind Fotos, die direkt nach der Regenzeit (im Oktober) aufgenommen wurden, viel beeindruckender, weil alles grün ist.
Wer in den Simien Mountains wandern will, muss zumindest einen mit einer Kalaschnikow bewaffneten Ranger (Scout) dabei haben, in der Regel kommen auch ein Führer und ein Koch und ein Hilfskoch und ein Mulitreiber mit…
Wir fuhren von Debark (mit der Nationalparkverwaltung) in den Nationalpark bis kurz hinter die Simien Lodge und begannen die Wanderung entlang der Steilkante wie gesagt bei extrem schlechter Sicht. Unterwegs machen wir die erste Bekanntschaft mit den Dscheladas (Geladas), einer endemischen Affenart, die Pavianen ähnlich sieht. Die Männchen haben einen auffälligen herzförmigen Fleck auf der Brust. Fast jeden Tag trafen wir auf eine Gruppe dieser Affen. Am Nachmittag erreichten wir das Camp Sankaber, das auf einem schmalen Rücken zwischen der nördlichen Steilkante und einer Richtung Süden eingeschnittenen Schlucht liegt.
Am zweiten Tag wanderten wir entlang der Kante zum Jinbar Wasserfall, der an einer der schönsten Stellen die nördliche Steilkante hinabstürzt (wobei gegen Ende der Trockenzeit nur wenig Wasser fließt und der Dunst noch immer die Sicht stark einschränkte). Später ging es über das grasige Plateau zum Geech Camp, in dessen Umgebung viele der merkwürdigen Riesenlobelien wachsen. Abends stiegen wir zum Kadavit auf, einem Gipfel an der Steilkante. Bei Sonnenuntergang kam eine riesige Affenherde vom Plateau herauf und zog direkt an uns vorbei, um zu den kleinen Schlafhöhlen im Steilwand abzusteigen.
Am nächsten Morgen wanderten wir zum besten Aussichtspunkt, eine Felskanzel namens Imet Gogo. Unterhalb ragen zwei Felsklötze auf, weitere Monolithe sind im Dunst in der Ferne zu ahnen. Um von hier aus das Camp Chenek zu erreichen, mussten wir der Steilkante folgend ein gutes Stück in das obere Ende eines Tals absteigen, der Kante weiter folgend auf die nächsten Berge hinauf und auf der anderen Seite hinunter. Chenek liegt direkt neben der Kante, mit einem wundervollen Aussichtspunkt, aber auch direkt an der ungepflasterten Straße, über die ständig schwer beladene LKW rumpeln (eine neue Straße, die um die Berge herum führt, ist in Bau).
Am nächsten Tag stiegen wir auf den Berg Bwahit (4430 m) auf, immerhin der zweithöchste Berg der Simien Mountains und einer der höchsten des Landes. Leider liegt der Straßenpass nur wenig unterhalb des Gipfels und unser Weg kreuzt mehrfach die in den Hang geschnittenen Serpentinen, über die sich die LKW in eine riesige Staubwolke gehüllt quälen. Immerhin entdeckten wir beim Blick über eine Felskante ein paar Steinböcke (die endemische Art Äthiopischer Steinbock oder Walia). Vom Gipfel aus ist auch der höchste Berg der Simien Mountains (und der höchste des Landes), Ras Dashen, zu sehen, der am anderen Ende des Bergmassivs steht.
Am Morgen des 5. Tags wurden wir mit einem Minibus abgeholt und fuhren nach Debark zurück, zum Mittagessen waren wir schon in Gondar.
Bootstour auf dem größten See Äthiopiens zu den alten Kirchen auf der Halbinsel Zeghe
Die Stadt Bahir Dar am Ufer des Tanasees ist der Ausgangspunkt für eine halbtägige Bootstour zur Halbinsel Zeghe. Hier befinden sich die am leichtesten erreichbaren Klosterkirchen, für die der größte See Äthiopiens bekannt ist. Wir besuchen zwei davon, Ura Kidane Meret und Azuwa Maryam. Beide sind sehr ähnlich, wobei erstere innen besonders schön ist und die andere dank ihres mit Stroh gedeckten Daches von außen. Es handelt sich um runde Bauten mit Lehmwänden. Im Zentrum befindet sich das Allerheiligste mit quadratischem Grundriss, rund herum der Hauptraum, dessen Wände mit bemaltem Stoff bespannt sind. Dieser Raum ist von einem lichten Gang umgeben, mit einer Bambuswand, die oben offen ist. Die Kombination aus Quadrat und Kreis, die Hell-Dunkel-Kontraste, die roten Vorhänge und bunten Bilder machen dies zu einem sehr stimmungsvollen Innenraum.
Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher in den Ausfluss des Blauen Nils, wo wir ein einzelnes Nilpferd fanden.
Bahir Dar hat den Ruf, dass hier Touristen oft verarscht werden. Auch bei unserer Tour bekommen wir nur ein Bruchteil von dem, was uns vorher angepriesen wurde. Angeblich sollte auf der Halbinsel ein Führer auf uns warten, von dem es keine Spur gab, wir sahen 2 Kirchen statt 5 und es gab auch nicht das versprochene Trinkwasser… Dazu kam, dass der Himmel gelblich grau gefärbt, wegen eines Sturms in der Sahara, was uns später auch den Ausblick von den Simien Mountains vermiesen wird.
Seen, Zebras und geflochtene Hütten Ostafrikanischen Graben in Äthiopien
Nach langer Zeit bin ich mal wieder im Ostafrikanischen Graben, diesmal im Süden von Äthiopien bei Arba Minch. Im südlichen Äthiopien füllt eine Reihe von Seen den Graben, darunter der grünliche Chamosee und der rostrote Abajasee. Zwischen beiden befindet sich die „Brücke Gottes“, eine bergige Landenge (natürlich aus Vulkangesteinen), die zum Nechisar Nationalpark gehört. Einen guten Blick darauf und auf beide Seen hat man von den Lodges, die am Stadtrand von Arba Minch über einem Steilhang über dem Nationalpark thronen.
Wir lassen uns mit einem Jeep durch den Nationalpark fahren, mit schönen Blicken auf beide Seen (aus weiter Ferne sehen wir auch Krokodile). Auf der anderen Seite der „Brücke Gottes“ liegt die Nechisar genannte Ebene, wo wir einen Spaziergang durch das weiße Gras machen. Wir finden eine große Herde Zebras, außerdem einzelne Kudus, Gazellen und Warzenschweine. Am Nachmittag erkunden wir den Teil des Nationalparks nahe Arba Minch bei den „40 Quellen“, wo wir 3 verschiedene Affenarten finden. Die Quellen sind zum Teil für die Wasserversorgung gefasst und eine dient als Pool, in den wir auch kurz zur Abkühlung springen.
Als Highlight gilt eine Bootsfahrt auf dem Chamosee zum sogenannten Krokodilmarkt, wo normalerweise sehr viele Krokodile anzutreffen sind. Wir sehen allerdings nur 3, was am hohen Wasserstand lag. Nilpferde, normalerweise ebenfalls zu sehen, fanden wir gar nicht.
Schließlich rumpeln wir mit einem Bus den Hang des Grabens hinauf, wo mit tollem Blick auf die Seen die Dörfer der Dorze liegen. Dieser Stamm ist bekannt für seine kunstvoll geflochtenen Hütten und seine Webarbeiten. Die Menschen essen vor allem Ensete („falsche Banane“): die Pflanzen sehen aus wie Bananenstauden, von denen aber der Stamm gegessen wird. Uns wird gezeigt, wie der essbare Teil vom faserigen Teil geschabt wird. Das Ergebnis lässt man längere Zeit in einem Erdloch fermentieren, bis dann eine Art Fladenbrot zubereitet werden kann.
Eigentlich wollten wir den Rest der Reise im Norden des Landes verbringen, wir ahnten noch nicht, dass der Coronavirus uns dazu bringen würde, ständig die Pläne zu ändern: Am Ende der Reise fuhren wir nochmal in den Ostafrikanischen Graben zum Abijatta-Shalla-Nationalpark.
Die Metropole Addis Abeba hat nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten: Die Stadt wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts gebaut und selbst aus dieser Zeit gibt es nur wenige Bauten. Interessant sind trotz ihres geringen Alters die beiden wichtigsten Kirchen, die Sankt-Georgs-Kathedrale und die Kathedrale der Heiligsten Dreifaltigkeit. Erste ist, typisch für äthiopische Kirche, ein Rundbau, die andere ist eine neobarocke Basilika.
Im Nationalmuseum besuchen wir Lucy, das vielleicht bekannteste Urmenschenskelett. Und im Ethnologischen Museum der Universität, das sich im ehemaligen Kaiserpalast befindet, erfahren wir viel über die Lebensweise der verschiedensten Stämme.
Ansonsten ist beeindruckend, wie viel in dieser Stadt gebaut wird, darunter einige Wolkenkratzer. An den meisten Großbaustellen hängen die Logos chinesischer Baukonzerne.
Das recht erfolgreiche Buch Die Welt der Rohstoffe, das ich zusammen mit Gunnar Ries geschrieben habe, ist nun auch auf Englisch erschienen. Schön, dass es nun einer größeren, internationaleren Leserschaft zur Verfügung steht.
In Kooperation mit der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft veröffentlicht Springer derzeit eine populärwissenschaftliche Buchreihe, in der diverse Themen mithilfe bereits veröffentlichter Artikel vertieft werden — ich freue mich, dass ich als Herausgeber für einen Sammelband zum Klimawandel dabei bin. Die Fridays for Future haben das Thema ja erfolgreich in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Das war noch nicht abzusehen, als ich Anfang dieses Jahres die Artikel ausgewählt habe.
Florian Neukirchen (Hrsg.) Die Folgen des Klimawandels
Mit Artikeln u.a. aus Spektrum der Wissenschaft
Taschenbuch, ISBN 978-3-662-59581-7
Ebooks: PDF, Epub, Kindle
Für dieses Buch habe ich den Schwerpunkt auf die Folgen des Klimawandels gelegt. Als Geowissenschaftler war mir dabei wichtig, dass auch erklärt wird, was wir aus der Erdgeschichte lernen können. Manchmal wird ja der Hinweis, dass das Klima sich schon immer gewandelt hat, als Entwarnung verstanden. Was Geologen herausfinden, die dazu forschen, ist jedoch nicht gerade beruhigend. Ansonsten geht es z.B. viel um die Arktis (wo die Folgen schon heute am dramatischsten sind) und um marine Ökosysteme. Nebenbei können wir anhand der Expeditionsberichte den Forschungsalltag miterleben und lernen zugleich, wie sehr sich unsere Sicht auf das Klima in den letzten Jahrzehnten verändert hat. In einem langen Vorwort schlage ich einen großen Bogen über die ausgewählten Artikel und fülle die verbliebenen Lücken. Wie der Treibhauseffekt funktioniert kommt natürlich auch vor.
Ein kurzer Fototrip zu Bastei, Königsstein und Schrammsteinen.
Morgendämmerung an der Bastei, ein Samstag im Herbst bei gutem Wetter. Nach einem eiligen Aufstieg mit Stirnlampe stelle ich fest, dass die Aussichtspunkte bereits von Fotografen bevölkert sind. Und es wird immer voller, dicht gedrängt werden die Stative aufgebaut, einige warten geduldig in der zweiten Reihe, bis jemand weiter zieht.
Am bekanntesten Aussichtspunkt, der Ferdinandaussicht, gibt es eine lange Schlange mit langen Wartezeiten. Und gerade als das Licht weniger golden wird und ich die Bastei wieder verlasse, fährt der erste Tourbus vor…
Trotzdem hat es sich gelohnt, mal wieder hier zu sein. Zum ersten Mal zum Sonnenaufgang, zum ersten Mal im Herbst.
Ich steige durch die Schwedenlöcher ab und frühstücke in Rathen. Dann überquere ich die Elbe und steige zum Rauenstein auf, an dessen Gradweg es auch einige hübsche Aussichten gibt (leider nicht auf die Elbe).
Weiter wandere ich auf dem Malerweg nach Königsstein (eine Etappe, die mir noch fehlte, vor 10 Jahren habe ich den Malerweg in Königsstein wegen Regenwetter abgebrochen). Auch die Festung Königsstein besuche ich, hier sind nicht nur die Festungsanlagen interessant, es gibt auch noch einen grandiosen Blick auf die Schleife der Elbe um den Lilienstein. Auf diesem war ich bereits am Vortag, auch hier ein schöner Blick, ich habe aber irgendwie mehr erwartet.
Am Sonntag morgen wollte ich eigentlich zum Sonnenaufgang beim Carolafelsen sein, aber leider fährt die erste S-Bahn nach Schmilka sonntags erst sehr spät (und durch die Zeitumstellung war ich dann noch später). Ich gehe über den wunderschönen Gratweg via Breite Kluft zur Schrammsteinaussicht, steige ab, durch die Wilde Hölle wieder zum Carolafelsen und die Heilige Stiege wieder hinab. Unten angekommen legt der Regen los.